Mitarbeitende der Arbeitsbereiche Ägyptologie, Altorientalische Philologie und Vorderasiatische Archäologie des Instituts für Altertumswissenschaften haben sich erfolgreich an einer Ausschreibung des Stifterverbandes und der Dieter Schwarz Stiftung beteiligt. Die Förderinitiative „Raumlabore“ im Bereich „Lernarchitekturen“ unterstützt Projekte, die innovative Raumkonzeptionen mit neuartigen Lehr-Lern-Settings verknüpfen. Das „Ancient Sciences Innovation Lab“ wird dabei als eines von 5 ausgewählten Projekten für 18 Monate mit insgesamt 100.000 € gefördert.
Förderinitiative
Die Förderinitiative „Raumlabore“ ermöglicht Hochschulen, einen verfügbaren Raum in der Hochschule als Raumlabor im Sinne eines Lernarchitekturkonzepts umzugestalten. Lernende und Lehrende können darin mit zukunftsorientierten Lehr- und Lernformaten experimentieren und als forschende Akteure das Zusammenspiel von Raumgestaltung und Didaktik erleben und untersuchen. Eine zentrale Rolle spielt ein:e Lernarchitekturagent:in, die als Koordinationsstelle die Aufgaben wie Umsetzung, Studierendenpartizipation, Vernetzung der Stakeholder:innen und Wirkungsmessung ausführt oder koordiniert.
Projektziele
Das Projekt entwickelt aus einem klassischen Seminarraum mit Foyer in der Hegelstraße 59 an der JGU Mainz das „Ancient Sciences Innovation Lab“. Hier werden interdisziplinäre altertumswissenschaftliche Lehr-Lern-Settings innovativ und hybrid transformiert: Die Kombination von moderner Didaktik mit aktueller technischer Ausstattung schafft einen einzigartigen Lern-, Lehr-, Forschungs- und Begegnungsraum.
Hauptziele des ASIL sind:
- Studierendenzentrierte innovative Lern-Lehr-Settings etablieren
- Studierende Alter Kulturen noch besser auf die zukünftigen Herausforderungen der VUKA-Welt vorbereiten (von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität geprägten Welt)
- Digitale Ausbildung in den Altertumswissenschaften in den Fokus rücken
- Digitalität in die Lehre integrieren (projekt- und forschungsorientiert)
- Hybride Lehr-Lern-Konzepte im Raumlabor entwickeln
- Lern-, Lehr-, Forschungs- und Begegnungsräume erzeugen
Die Initiierung der neuen Lehr-Lern- und Forschungsumgebung soll Studierenden, Dozierenden und Forschenden vielfältige Möglichkeiten bieten, bspw. durch Workshops, und über den Erwerb fachlicher Kompetenzen hinaus, die oben genannten Future Skills zu erwerben.
Das ASIL arbeitet mit vier Leithypothesen:
- Flexibilität in der Raumstruktur ermöglicht eine inklusive Lernlandschaft und die Entwicklung innovativer Lern-Lehr-Methoden
- Inklusive Lernarchitektur stärkt die Entwicklung des forscherischen Mindsets von Studierenden
- Neue Lernszenarien und Wunsch nach sozialem Begegnungsort an der Universität werden durch Kreativlabor verstärkt ermöglicht
- Durch eine angenehme Lernatmosphäre wird die Lernmotivation gesteigert und Leistungen werden positiv beeinflusst
Ausgangslage
Für die Umsetzung des innovativen Raumkonzeptes werden ein Seminarraum (79,21 m2) und ein Foyer (113 m2) in der Außenstelle der JGU in der Hegelstraße 59 transformiert. Durch ihre Lage im Erdgeschoss sind der neuzugestaltende Raum und das Foyer barrierefrei erreichbar. In dem Gebäude sind neben den Forschungszentren und Fachbibliotheken der beteiligten Arbeitsbereiche noch weitere Institute, Forschungsbereiche und Graduiertenkollegs der JGU untergebracht. Das Foyer dient mit entsprechender Konzeption als ein intensivierter Begegnungsort von Studierenden, Dozierenden und Forschenden unterschiedlichster Disziplinen.
Methodik
Die Entwicklung des Raumkonzepts erfolgt partizipativ mit den Studierenden, Lehrenden und Forschenden der beteiligten Arbeitsbereiche, um die Perspektive aller Raumnutzenden zu berücksichtigen. Der Multi-Stakeholder:innen-Ansatz wird durch Einbezug und Abstimmung mit Hochschulleitung sowie mit den jeweiligen Stabstellen in der Konzeptionsphase und dem Betrieb des innovativen Lehr-Lern-Raumes erweitert. Dies wird bspw. über qualitative Design Thinking-Workshops erfolgen, die im Sinne der Nachhaltigkeit des Konzepts bereits jetzt die sogenannten Megatrends für das Jahr 2030 berücksichtigen. Über diesen Austausch wird den Studierenden ein praxisnahes, projektorientiertes Hineinwachsen in die altertumswissenschaftliche Arbeit ermöglicht.
Gemeinsam mit den Studierenden werden auch Konzepte zur ökologischen Nachhaltigkeit und dem ressourcenschonenden Umgang in Foyer und Seminarraum erarbeitet.
Evaluation und Feedbackmöglichkeiten
Um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu evaluieren, wird sich das Konzept an den Zukunftstrends für das Jahr 2030 (bspw. New Work etc.) orientieren. Das Projekt evaluiert in regelmäßigen Abständen die Wirkindikatoren des Raumkonzepts wie bspw. die Nutzungs- und Zufriedenheitsquote, um die Raumtransformation an den Bedürfnissen der Zielgruppe der Studierendengeneration(en) zu orientieren.
Um allen Bereichs-Nutzer:innen über die gesamte Projektlaufzeit eine zugängliche Feedbackmöglichkeit zu bieten, werden im ASIL-Raum und -Foyer jeweils QR-Code-Aufkleber angebracht, die niedrigschwellig zu Mini-Feedbackbögen führen, die auch jederzeit über die ASIL-Homepage zu erreichen sind. Die Ergebnisse werden durch das Projektteam zeitnah ausgewertet und Anmerkungen im Idealfall direkt umgesetzt.